Anfang 2010 versprach das Internet Freiheit und Demokratisierung. Die Digitalisierung gab uns Hoffnung auf eine verbesserte und einfachere Welt: Verkürzte Wege und Vertrauen in die Technik. Soziale Medien sollten uns vernetzen und dabei helfen, uns gegenseitig besser kennenzulernen. Sie eröffneten uns die Möglichkeit, unseren Freunden und Familien zu folgen, unsere Vorlieben zu teilen und Erinnerungen auszutauschen.
Mittlerweile werden wir jedoch von allen Seiten mit Informationen bombardiert. Können wir bei diesem Überfluss noch herausarbeiten, was wahr ist? Und was sind wirklich Neuigkeiten? Kann man Journalisten’innen und Politiker’innen noch vertrauen? Wird Facebook tatsächlich genutzt um Wählerstimmen zu manipulieren? Und wie können wir heute unsere persönlichen Daten schützen?
Hier ein paar Highlights im letzten Jahrzehnt: der Arabische Frühling und Facebook; Instagrams Aufstieg; Edward Snowden; Nordkorea hackt Sony Pictures; Alexa und Siri begleiten uns im Alltag; gestreamt werden Podcasts und Serien mit Spotify und Netflix; für elektrische Autos steht man Schlange; Cambridge Analytica und Russland greifen in die Präsidentschaftswahl der USA ein; CEOs der Tech-Giganten Google, Amazon oder Twitter wurden nicht nur von ihren Mitarbeiter’innen, sondern auch von uns, den Konsument’innen, aufgefordert zuzuhören; #metoo; Flüchtlingskrise; Brexit; die Rechtspopulisten gewinnen an Stimmen; Greta Thunberg ist Heilige der Klimakatastrophe; Diversität und Inklusion wurden nicht nur im Marketingbereich Themen, sondern auch intern hinterfragt.
Es war tatsächlich ein aufregendes Jahrzehnt im Bereich Digitalisierung. Die Jahre haben uns gezeigt, wo die Grenzen unserer Freiheiten sind, was möglich ist und in welchen Bereichen wir aktiver, ja: bewusster konsumieren dürfen, und wie wir unsere Rechte auch im Netz einfordern können – und doch öfters mal offline gehen sollten.